Der Wirtshaustenorist - Solo für Tenorhorn (böhmische Besetzung)

Wenn Sie den Titel "Der Wirtshaustenorist" lesen, fragen Sie sich sicher, was denn ein Wirtshaustenorist ist? Nun, wir können diese Frage nicht mit abschließender Sicherheit beantworten. Jedoch können wir einen Versuch unternehmen, uns der Definition eines Wirtshaustenoristen zu nähern, indem wir das Stück etwas genauer betrachten. Beginnen wir mit den harten Fakten: Diese Solo-Polka für Tenorhorn oder Tenorsaxophon wurde von Sascha Dalke komponiert und kann mit dem Schwierigkeitsgrad 3,5-4 bewertet werden. Die Komposition beginnt mit einer kurzen Einleitung, bevor die Solistin oder der Solist mit einer zackigen Melodielinie beginnt, die immer wieder von den Flügelhörnern oder den Tenorhörnern umspielt bzw. untermalt wird. Der zweite Teil, der zunächst in Moll beginnt und in ein helles Dur wechselt, bietet dem Solisten die Möglichkeit kurz durchzuatmen, bevor ihn das dal Segno des ersten Teils wieder fordert. Im Trio wird der Wirtshaustenorist vom 1. Tenoristen des begleitenden Orchesters unterstützt und beide zelebrieren eine weiche Legato-Melodie. Der zweite Trioteil lässt das Publikum aufhorchen, denn das Orchester verlässt die gewöhnlichen böhmischen Klänge und wechselt in eine Oberkrainer-Besetzung. Klarinette und Trompete schmettern eine für die Oberkrainer-Musik typische Melodie, die Basslinie übernimmt ein Baritonist. Durch diese aufgebaute Spannung ist es kaum verwunderlich, wenn bei der Trio-Reprise, die im Tutti gespielt wird, der Funke zum Publikum überspringt und dieses mit klatscht und mit jubelt. Zum Schluss dieses Werkes kann der Solist in einer Kadenz nochmal zeigen was er kann. Diese kann natürlich frei vorgetragen werden. Nun, wir vermuten, dass ein Wirtshaustenorist ein geselliger Mensch ist, der gerne zeigt was er kann, sich aber in Gesellschaft deutlich wohler fühlt.